WAS MUSIK KANN.

Ein Symposion des Musikkindergartens Berlin e.V. in Kooperation mit der Barenboim-Said-Akademie, unterstützt von der Robert Bosch Stiftung, 3./4. November 2015, Berlin

 

Plakat

Seit nun zehn Jahren sieht und hört man jeden Tag im Musikkindergarten, was Musik kann. Sie kann vieles: Freude machen, Gefühle öffnen, ein Miteinander formen, Empathie wecken, die Sprache entwickeln, der Motorik auf die Sprünge helfen, Einblick in die Natur, die Technik, die Geschichte gewähren, den eigenen Emotionen Ausdruck verleihen, Strukturen hörbar machen, Regeln beibringen, den Spannungsbogen zwischen Disziplin und Leidenschaft aushalten lehren und so vieles mehr.

In der Musik sind das Leben und die ganze Welt enthalten, und der Zugang zu dieser Welt öffnet sich spielend. Geschulte Ohren, wache Sinne, differenzierte Wahrnehmung, Neugier auf Unbekanntes - all dies sind die besten Grundlagen fürs Lernen, für die Freude am Lernen, und sie werden, Qualität vorausgesetzt, in einem musikalischen Alltag gefördert.

Umso erstaunlicher ist es, daß die Musik in unseren Bildungsinstitutionen nahezu keine Rolle spielt, daß die Musik in den Lehrplänen für Erzieherinnen und Lehrer ein marginales Dasein fristet und weiterhin den Stellenwert eines Luxusfachs hat.

Und das in einer Situation, in der unsere Gesellschaft noch bunter wird und dringend nach Wegen zu einer Chancen­gerechtigkeit für alle Kinder, unabhängig von deren sozialem wie kulturellem Hintergrund, gesucht werden muß. Musik ist hier ein Schlüssel.

Symposion

Doch Musik hat bei uns das Image des schönen Accessoires, das man sich leisten kann, wenn fürs Brot ausreichend gesorgt ist; sie gilt als Freizeitvergnügen und wird gerne als Hintergrund für Geplauder oder monotone Tätigkeiten eingesetzt. Darüber, daß die Musik eine existenzielle Kraft im menschlichen Leben darstellt, sind sich alle mit ihr befaßten Wissenschaftsfächer einig. Und auch darüber, daß Musik ein selbst­ver­ständliches Fundament kindlicher wie frühkindlicher Bildung sein müßte.

Wir wollen die neuesten Forschungsergebnisse aus den einzelnen Disziplinen zusammentragen und auf diese Weise zeigen, daß wir dringend einen anderen Blick auf das "Nebenfach" Musik brauchen: die flüchtigste der Künste bietet das haltbarste Gerüst für die gesamte Spanne des menschlichen Lebens.

Mit dem Symposion WAS MUSIK KANN. starten wir im Feld der Neurowissenschaften, ergänzt von musikwissen­schaftlichen und musikalischen Fragestellungen. In den kommenden zwei bis drei Jahren werden wir die Erkenntnissuche mit einzelnen Vorträgen aus dem Bereich der Medizin, der Psychologie, der Biologie, der Physik, der Ethnologie, der Mathematik, der Astronomie, der Soziologie, der Literaturwissenschaft, der Philosophie, der Sprach- und der Musikforschung und der Religionswissenschaften fortsetzen.

Hier können Sie sich das Programm ansehen.

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Robert Zatorre, Neurological Institute McGill University, Montreal/Kanada

Hier finden Sie den Vortrag von Robert Zatorre auf deutsch.

Martin Rohrmeier

Martin Rohrmeier, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, TU Dresden

S Koelsch

Stefan Koelsch, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig, und Universität Bergen/Norwegen

Hier finden Sie den Vortrag von Stefan Koelsch.

M von Huelsen

Matthias von Hülsen, Kinderarzt und Festivalleiter

Laden Sie sich den Vortrag von Matthias von Hülsen herunter.

M Wald Fuhrmann

Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt am Main

T Fritz

Thomas Fritz, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig, und Universität Gent/Belgien